Während es draußen eisig kalt war und sogar schneite, sahen die Zuschauer ein heißes Derby zwischen den beiden Finalteilnehmern.
Eine erwartungsgemäß rappelvolle Kaarster Stadtparkhalle, auch dank etlicher Gästefans, gab den Rahmen für ein spannendes Finale der beiden Kontrahenten. Die Ausgangslage war klar: Nach der Niederlage in der Vorwoche mussten die Adler unbedingt gewinnen, um ein drittes und entscheidendes Spiel zu erreichen. Die Einstellung der Adler stimmte jedenfalls und so sahen die über 600 Zuschauer eine kampfstarke Kaarster Mannschaft, die verdientermaßen durch Thimo Dietrich (6. Minute Vorlage Tim-Niklas Wolff) in Führung ging. Als in der 10. Minute Moritz Otten CSC Goalie Aron Brosch austanzte und die Zuschauer schon jubelten, da sie den Ball hinter der Linie wähnten, was allerdings von den Schiedsrichtern nicht zu erkennen war, nutzte Daniel Schopp die kurzzeitige Verwirrung zum 1:1 Ausgleich (10.). Kaarst machte aber unbeirrt weiter und Moritz Otten erhöhte auf 2:1 (13. Felix Wuschech) und Tim Dohmen sorgte für den 3:1 Pausenstand (14. Thimo Dietrich).
Nach dem Wechsel war Krefeld spielbestimmend und glich durch Jannik Kleindienst (25. Pascal Rüwald) und Tom Klein (29. Wasja Steinborn) aus. Kaarst schüttelte sich kurz und Tim-Niklas Wolff stellte auf 4:3 (33. Moritz Otten) und Jan Wrede gar auf 5:3 (34. Tim Dohmen). Dann fiel ein mehr als kurioser Treffer. Der Ball prallte hinter dem Kaarster Tor gegen die Wand und wurde von dort mit einem hohen Stock ins Tor befördert. Kein Tor entschied der direkt daneben stehende Schiedsrichter sofort, wurde allerdings nach kurzer Beratung mit seinem Kollegen, vom Gegenteil überzeugt. Der Treffer wurde dann doch gegeben, da die Hand am Stock war und von dort der Ball ins Tor flog. Mit einer knappen 5:4 Führung ging es in die Pause.
Im dritten Abschnitt hatte Kaarst wieder mehr vom Spiel und wollte unbedingt den sechsten Treffer anbringen. In den Offensvbemühungen war man allerdings zu forsch und so konnte Krefeld einen Fehler im Kaarster Spielaufbau zu einem Konter nutzen, den Max Meier zum 5:5 abschloss. Erneut war es Meyer, der einen groben Schnitzer der Adler gar zum 5:6 nutzte. Dies alles innerhalb von zwanzig Sekunden in der 48. Minute und Kaarst war plötzlich auf der Verliererstraße. Doch angefeuert vom heimischen Publikum warfen die Eagles alles in die Waagschale und nach schöner Vorarbeit vom agilen Moritz Otten konnte Tim-Niklas Wolff ausgleichen (49.). Goalgetter Thimo Dietrich war es dann, der den siegbringenden siebten Treffer erzielte. In der 52. Minute traf er mit einem feinen Handgelenkschuss zum 7:6. Krefeld versuchte alles, scheiterte aber immer wieder am starken Richard Steffen in Kaarster Tor oder an der aufopferungsvoll kämpfenden Abwehr, die etliche Schüsse blockte. So zählten die Fans die Sekunden runter und Kaarst glich die Serie aus. Nun kommt es am Samstag zum dritten und entscheidenden Finale in Krefeld.
„Die Mannschaft hat heute ihr wahres Gesicht gezeigt und sich dieses dritte Spiel verdient“, so Coach Andre Ehlert.