Am Samstagabend trat man beim TV Augsburg an und beim Blick auf die ausgestellten Pokale in der TVA- Arena, kann man erkennen welche Bedeutung die Fuggerstädter für den Skaterhockey Sport haben. Dreimal in Folge, von 2013 bis 2015, errangen die Augsburger den Titel beim Herren-Europacup. Ein sensationeller Erfolg.
Im Bundesligaspiel am Abend erlebten die Adler ein Wechselbad der Gefühle in den 60 Minuten Skaterhockey. Ein nahezu perfektes erstes Drittel endete mit einer 7:2 Führung für Kaarst. Nach dem Wechsel dann ein komplett anderes Bild. Augsburg erzielte Tor um Tor, begünstigt durch Kaarster Strafzeiten und Fehler im Umschaltspiel. Innerhalb von elf Minuten gelang Augsburg der Ausgleich. Kaarst nahm eine Auszeit und ordnete die Reihen. Vier Tore für Kaarst und ein weiterer Treffer der Hausherren, sorgten für die 11:8 Führung der Crash Eagles nach vierzig Minuten. Im letzten Drittel verwalteten die Adler die Führung und gewannen schließlich mit 13:10 ein denkwürdiges Spiel.
Am Sonntag trat man dann beim Aufsteiger Atting an. Die Niederbayern haben mit enorm viel Aufwand und Eigenleistung eine wunderbare Skaterhockey Halle erbaut, allerdings einen Bodenbelag gewählt, der eher für den Ball ungeeignet erscheint. Der Ball springt sehr stark und selbst einfache Querpässe bekommen enormen Drall und sind kaum zu kontrollieren. Nun die Bedingungen sind für beide Teams gleich, von daher keine Ausreden für Kaarst.
Die zahlreichen Zuschauer sahen eine kampfbetonte und rassige Partie, zu mindestens 58 Minuten lang, in der sich keine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Kaarst führte nach 20 Minuten 3:2 und nach 40 Minuten mit 4:3. Den aufopferungsvoll kämpfenden Wölfen gelang der 4:4 Ausgleich und auch die erneute Kaarster Führung konnten die Attinger in der 58. Minute ausgleichen. Ebenfalls in der 58. Minute gab es dann einen Zweikampf an der Bande, in der ein Attinger den Ball aus der Luft wegschlug. Es gab einen Pfiff und die Kaarster rechneten mit einem Freistoß für ihre Farben, allerdings war der Unparteiische anderer Meinung und schickte einen Kaarster Akteur auf die Strafbank. Hoher Stock soll es gewesen sein, wobei weder Attinger Zuschauer noch die Attinger Bank hier eine Strafe forderten. Eine diskussionswürdige Entscheidung, die aber sicher mal passieren kann. Den Adlern schwante nun nichts Gutes, da nahezu jede Strafzeit ein Tor war, hüben wie drüben. Kaarst kämpfte unermüdlich und als bereits die Hälfte der Strafe abgelaufen war, gelang den Adlern gar ein Konterangriff. Dieser wurde jedoch durch ein klares Foul jäh von Atting unterbrochen. Dieses Beinstellen entging leider der Aufmerksamkeit des Offiziellen, der dafür aber eine Strafe gegen den gefoulten Kaarster Spieler wegen „Fehlverhaltens“ aussprach. Eine aus Sicht der Adler völlig unangemessene und übertriebene Entscheidung, ob des klaren Foulspiels vorher. Dies geschah 56 Sekunden vor Ende der Partie. „Es ist immer schlecht, wenn nicht die Spieler die Partie entscheiden. Ein Schiedsrichter sollte Emotionen herausnehmen und souverän agieren, sich auch mal mit seinem erfahrenen Kollegen abstimmen in strittigen Situationen“, so CEK Trainer Otten. Atting nutzte die 4:2 Überzahlsituation dann natürlich zum Siegtreffer 40 Sekunden vor dem Ende. „In so einem Spiel kann man gewinnen, oder verlieren, beides ist möglich. Das hier nun von außerhalb die Entscheidung fällt ist bitter für Gewinner und Verlierer, ob des faden Beigeschmacks“, ergänzt Otten.
Damit verabschieden sich die Adler zumindest vorerst aus der Favoritenrolle im Kampf um den Titel.
Am kommenden Freitag stellt sich der wiedererstarkte, aktuelle Tabellenführer, Moskitos Essen in Kaarst vor. Sonntag begrüßt man dann Augsburg zum Rückspiel.