Es war ein spannendes Spiel vor ausverkauftem Haus in Krefeld, an dessen Ende die Crash Eagles dank eines überragenden Richard Steffen im Tor die Trophäe in den Händen hielten.
Im ersten Drittel ging es gleich mit ordentlich Tempo zur Sache. Im Vergleich zum ersten Spiel, in dem man nach 90 Sekunden bereits 0:2 zurück lag, hielten die Adler aber ordentlich dagegen. Erst in der 11. Minute fiel der erste Treffer. In Überzahl gelang Fabian Zillen der Führungstreffer, der Krefeld nochmal ordentlich Schub gab. Das zweite Krefelder Tor ließ daher nicht lange auf sich warten und Jannik Kleindienst verwertete eine Vorlage seines Bruders Niklas (14.). Kaarst musste nun aufpassen nicht auf die Verliererstraße zu geraten und kam durch eine Überzahl zurück ins Spiel und erstmals auf die Anzeigetafel. Thimo Dietrich verkürzte nach Vorlage von Tim-Niklas Wolff auf 2:1 (19.). Damit ging es zum Pausentee.
Im zweiten Drittel sahen sich die Kaarster Trainer zu Umstellungen gezwungen, da David Dietrich nach einem hohen Stock eines Krefelders am Hals verletzt ausschied. Zu diesem Zeitpunkt hatte Jan Wrede nach Vorlage von Tim Dohmen bereits den Ausgleich erzielt und so das Momentum auf die Kaarster Seite gezogen. Tim Niklas-Wolff gelang dann nach feiner Vorarbeit seines Brudes Tobias die erstmalige Führung (29.). Die Adler bestimmten nun mehr und mehr das Geschehen und weitere Chancen waren vorhanden, um die Führung auszubauen. Wie aus dem Nichts schlugen die Seidenstädter dann zurück. Max Meyer gelang der 3:3 Ausgleich (35.) und zwei Minuten später gar die 4:3 Führung. Kaarst war konsterniert und nahm eine Auszeit. Vier Sekunden vor Ende gab es dann ein Bully vor dem Krefelder Tor und der Ball kam zu Tobias Wolff, der eine Sekunde vor Ende mit einem Schlagschuss ausglich. Leider wurde der Treffer aus Kaarster Sicht nicht gegeben, der Schiedsrichter hatte ein Fusstor gesehen und so blieb es beim 4:3. „Ich konnte da keine Kick-Bewegung erkennen, aber der Schiedsrichter stand optimal und daher mussten wir das so akzeptieren“, so Georg Otten.
In der zweiten Pause war die Stimmung nicht die Beste in der Kaarster Kabine, ob des nicht gegebenen Treffers und der verspielten Führung. Doch die Mannschaft raffte sich auf und zeigte ein beeindruckendes letztes Drittel. Krefeld agierte mit der Führung im Rücken nicht mehr so offensiv und Kaarst hatte mehr Spielanteile. Moritz Otten war es dann, der nach perfekter Vorarbeit seines Sturmkollegen Tim-Niklas Wolff zum 4:4 ausglich (50.). Die Crash Eagles drückten nun auf die Führung und Krefeld schien verunsichert. In der 52. Minute musste ein Krefelder nach einem Bandencheck gegen Moritz Otten auf die Strafbank. Für den Kaarster Nationalspieler ging es nicht weiter und sein Fehlen machte sich im Überzahlspiel arg bemerkbar. Nichts lief zusammen und so konnte sich der beste Krefelder Daniel Schopp sogar eine Breakchance erkämpfen, scheiterte allerdings am famosen Steffen im Kaarster Gehäuse. Ein „Hallo-Wach-Effekt“ für die zu pomadig agierenden Adler und Thimo Dietrich nahm die Sache in die Hand. In unnachahmlicher Weise hämmerte der Kaarster Kapitän die Kugel zum 5:4 in die Maschen (55.). In den letzten Minuten verteidigten die Adler dann mit Mann und Maus und Krefeld gelang auch ohne Torhüter kein Treffer mehr. Die zahlreichen Schlachtenbummler der Schwarz-Gelben zählten die Sekunden herunter und mit der Schlusssirene gab es kein Halten mehr. Die Crash Eagles verteidigen den Titel und werden Deutscher Meister 2023!
Nach dem Gewinn des Europapokals bewiesen die Adler erneut ihre Stärke und krönten eine perfekte Saison mit dem sechsten Titel.