600 Zuschauer wurden Augenzeuge einer dramatischen Schlussphase, an dessen Ende die Crash Eagles letztendlich verdient die Meistertrophäe gewannen.
Es war ein Finale auf Augenhöhe, die Patriots mit dem tschechischen Inlinehockeyweltmeister Bernard und den beiden namibischen Nationalspielern Röttcher und Liechti, sowie den Skaterhockeynationalspielern Lademann und Goalie Grundhöfer waren gerüstet und wollten die Überraschung schaffen. Die Crash Eagles zeigten aber von Beginn an ihre spielerische Klasse und setzten sich in der Hälfte der Patriots fest. Allerdings ohne sich dafür zu belohnen, da Goalie Janis Grundhöfer einige Male prächtig reagierte. Gegen den Schuss aus der Drehung von Thimo Dietrich war dann auch er machtlos. Kaarst führte mit 1:0 (11. Vorlage Nils Lingscheidt). Kaarst drängte weiter, musste dann durch einen Konter aber den Ausgleich hinnehmen. Jakub Bernard traf zum 1:1 (14.) Pausenstand.
Im zweiten Drittel wurde von beiden Teams das Tempo nochmal erhöht und es gab Chancen hüben wie drüben. Patriot Mika Junker nutzte dann eine Lücke in der Kaarster Verteidigung und traf zum 1:2 (25.). Kaarst davon wenig beeindruckt und Moritz Otten nutzte eine perfekte Vorlage vom Tim-Niklas Wolff zum 2:2 (29.). Tim Dohmen war es dann, der mit einer Energieleistung das 3:2 erzielte (32.). Auf dem Boden liegend stocherte er den Ball Richtung Patriots Gehäuse und von einem Verteidiger abgefälscht kullerte die Kugel am verdutzten Grundhöfer vorbei ins Tor. Danach hatte Kaarst eine schwierige Phase zu überstehen, denn die Patriots in doppelter Überzahl, doch auch das wurde bravourös verteidigt. Als Kaarst wieder zu dritt war und noch wenige Sekunden fehlten, um wieder komplett zu sein, konnte David Lademann doch noch einen Treffer markieren (36. Amadus Röttcher). Kurz vor Drittelende traf dann erneut Moritz Otten unter dem Jubel der zahlreichen Fans zum enorm wichtigen 4:3 (40. Tim-Niklas Wolff).
Im letzten Drittel nahm Kaarst einige Umstellungen vor, die Wirkung zeigten. Die Patriots kamen kaum noch zum Zug und Felix Wuschech erhöhte auf 5:3 (46. Moritz Otten), Tim Dohmen auf 6:3 (52. Moritz Otten) und Tim-Niklas Wolff gar auf 7:3 (55. Jan Wrede). Die Weichen standen auf Sieg, zumal Kaarst noch eine zweiminütige Überzahlmöglichkeit im Anschluss an den Treffer zum 7:3 hatte. Doch anstatt das Ergebnis clever zu verwalten, waren die Adler im Gefühl des sicheren Sieges viel zu sorglos. Jakub Bernard nutzte das zum 7:4 (56.UZ). Als dann David Lademann das 7:5 (57.) markierte, witterten die Patriots Morgenluft und nutzten die Verwirrung in der Kaarster Defensive gar zum 7:6 durch Jakub Bernard (58.). Die Patriots riskierten alles und zogen Goalie Grundhöfer, doch der Schuss ging nach hinten los. Tim Dohmen erzielte das vielumjubelte 8:6 (60.) ins verwaiste Tor der Hessen. Wer nun gedacht hatte, das war es, sah sich getäuscht, denn 19 Sekunden vor Ende konnte Lademann erneut den Anschluss herstellen, doch zu mehr reichte es nicht mehr.
Kaarst wurde zum dritten Male in Folge Deutscher Meister, ein Novum in der Vereinsgeschichte. „Wenn man die Corona Jahre 2020 und 2021 vernachlässigt, in denen es keine, bzw. nur eine zerstückelte Saison gab, dann sind wir zum sieben Male in Folge im Finale und haben fünfmal gewonnen“, so Georg Otten. „Das wir eine klare Führung noch fast verdaddeln, war nicht nötig und hat meinen Nerven nicht gutgetan“, so Trainer Andre Ehlert.
Am Ende gab es nur noch Jubel und alle stürmten zum entkräfteten Goalie Max Drücker, der unter der Woche erkrankt nicht trainieren konnte, am Samstag aber wieder eine grandiose Leistung zeigte.
Deutscher Meister 2024 Crash Eagles Kaarst:
Max Drücker, Roman Lienaerts, Nils Lingscheidt, Jan Wrede, Thimo Dietrich, Tim Dohmen, Felix Wuschech, Tim-Niklas und Tobias Wolff, Moritz Otten, Mathias Onckels, Patrick Petau, Anthony Riller, Dominick Thum, David Dietrich, Jakob Matzken, Christian von Berg
Trainer Andre Ehlert und Georg Otten, Torwarttrainer Oliver Derigs, Sportphysio Tanja Dietrich