Der Ärger über die Niederlage ist überschaubar, die beiden schwerverletzten Spieler auf Kaarster Seite wiegen jedoch schwer.
Eine Szene wie man sie im Skaterhockey selten sieht, vielleicht noch nie gesehen hat ereignete sich in der 22. Spielminute. Der Kaarster Spieler Tim Dohmen war im Zweikampf mit einem Essener Akteur zu Boden gegangen und beide beharkten sich anschliessend. Die Schiedsrichter unterbrachen die Partie und nach Abpfiff rannte ein anderer Essener Spieler von der Mittellinie wie von der Tarantel gestochen los und sprang mit voller Wucht, den Schläger vorraus, auf den am Boden liegenden Tim Dohmen. Der Essener sah die rote Karte und Tim Dohmen anschliessend das Blaulicht vom Krankenwagen. Eine brutale Tätlichkeit die sicher ein angemessene Sperre nach sich zieht.
Ebenfalls mit Krankenwagen abtransportiert wurde Andre Ehlert, der nach einer Aktion eines Essener Spielers dem Team dann ebenso fehlte. Zum Spiel selber bleibt zu sagen, dass es 40 Minuten eine knappe Partie war. Der Start und das Ende waren aus Kaarster Sicht miserabel. Einen 0:4 Rückstand konnte man durch Treffer von Tim Dohmen, Ivo Puhle und zweimal Thimo Dietrich auf 4:6 zur Pause verkürzen. Im Zweiten Drittel kam man gar auf 6:7 heran, durch Tore von Lennart Otten und Tim-Niklas Wolff. Im letzten Drittel konnte Essen dann auf 6:8 erhöhen und in Überzahl dann für die Entscheidung zum 6:9 aus Kaarster Sicht sorgen. Zwei weitere Treffer kurz vor Ende waren nur Ergebniskosmetik.
Ein bitterer Abend für Kaarst, den es ist aktuell noch nicht abzusehen wie schlimm die Verletzungen von Tim Dohmen und Andre Ehlert sind. Verwundert war man ebenfalls über die Schiedsrichtereinteilung. Neben einem erfahrenen Bundesligaschiedsrichter einen Neuling zu platzieren, der dazu noch eine Anreise von über 400 Kilometern hatte und völlig überfordert war, verstärkt noch den faden Beigeschmack.
Kaarst nun nur noch Zweiter und muss die letzten beiden Spiele unbedingt gewinnen um nicht noch weiter abzurutschen. Nächste Woche geht es dann nach Oberhausen.
Die Schiedsrichteransetzung und die Schiedsrichterleistung sind durch nichts zu entschuldigen. Da müssen sich die Verantwortlichen bei der ISHD m.E. die beiden verletzten Kaarster persönlich auf die Rechnung schreiben.
In Essen trifft man halt überwiegend auf Eishockey-Profis aus Herne, die auch in der Eishockey-Gemeinde für ihre jeweils völlig sinnlos übertriebene Härte bekannt sind. Offenbar ist die ISHD ja, trotz der Erfahrungen aus den letzten Jahren nicht bereit, diese Herren auch nur im Rahmen des Regelwerks in ihre Schranken zu weisen.
Im Gegenteil kriegt ein Nieberle für sein Dauermeckern nicht nur keine Strafzeiten (Reklamieren steht ja nun nicht erst seit dieser Saison auf dem Zettel für 2 Minuten). Stattdessen werden seine Ruhrpottschwalbeneinlagen und Flugshows auch noch – von offenbar bewusst angesetzten unerfahrenen Schiedsrichtern – mit Strafen für den Gegner geahndet.
Dass die Herner Profis in der Eishockey-Saison überwiegend „aufs Maul“ bekommen und deshalb ihren Frust gerne an körperlich unterlegenen, kleinen wendigen Skaterhockeyspielern auslassen, ist ebenfalls nichts Neues und die ISHD hätte es in der Hand, zunächst mindestens die Anzahl der Eishockey-Profis je Mannschaft zu beschränken. Aber das ist ja wie gesagt ein seit zig Jahren bekanntes Problem, dessen Lösung nunmal offenbar politisch im Verband nicht gewollt ist. So muss man dann halt mit verletzten Amateuren, die Montags nicht zur Arbeit erscheinen, weil sie Samstag von einer wildgewordenen Herner Soldateska in Diensten der Rockets Essen zusammengeschlagen und zusammengefahren (Ehlert) wurden, leben.
All das sind allerdings alles nicht die Gründe für die Kaarster Niederlage in Essen am Samstag. Im Gegenteil hat man gerade nach der Verletzung von Tim Dohmen im zweiten Drittel eine disziplinierte taktisch ansprechende Leistung gezeigt. Diese hätte in gleicher Weise lediglich im dritten Drittel wiederholt werden müssen, dann wäre man mit mindestens einem Punkt aus Essen nach Hause gefahren.
Aber statt aus dem 1:0 zu lernen oder wenigstens aus dem 2:0 oder 3:0, als man gleich drei Mal hintereinander übermäßig offensiv agierte und in Konter rannte (Konter in der extrem kleinen Essener Halle, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen) stellte die Kaarster Bank nicht nur bereits im ersten Drittel diese Fehler nicht ab, sondern lies sie auch noch im dritten Drittel erneut wiederholen. Dass man zudem in Kaarst auf die allereinfachsten taktischen Maßnahmen verzichtet, mit denen eine Flut an Gegentoren zu verhindern wäre ist jedem Hockey-Beobachter völlig unverständlich.
Zudem konnte dann am Sonntag auch Köln noch vorbeiziehen so dass man im Gegensatz zu diesem Bericht an einem einzigen Spieltag von eins auf drei abgerutscht ist. Aber auch dazu muss ja gesagt werden, dass dafür nicht die Niederlage in Essen alleine verantwortlich ist, sondern vor allem die unerträgliche Arroganz, mit der man mit nahezu einer ganzen Juniorenmannschaft zum Herrenspiel in Bissendorf angetreten ist. Da scheint nun doch dem einen oder anderen Spieler die nötige Reife für eine Titelverteidigung zu fehlen. Der Titelgewinn im letzten Jahr kam für die Köpfe einiger junger Spieler offenbar um Jahre zu früh, als dass in diesem Jahr an eine Titelverteidigung auch nur zu denken wäre.
Etwas anders war die Situation schon, unser Daniel Breves hatte einen Crash Eagles Spieler fair gecheckt, auch ohne Beanstandung durch die Schiedsrichter. Tim Dohmen stürzte sich auf Daniel Breves und bekam dafür auch anschließend 5 Minuten. Bis dahin war aber alles im Rahmen. Über die völlig unsinnige Aktion eines weiteren Essener Spielers, der meinte Daniel Breves schützen zu müssen, weil Tim Dohmen oben lag, brauchen wir nicht zu diskutieren, das darf nicht sein! Ich hoffe sehr, dass Tim Dohmen bald wieder aus dem Krankenhaus kommt und sich das ganz nur als schwere Prellung (was schlimm genug ist) herausstellt. Bei der anderen Verletzung hatten beide Schiedsrichter (einer von vorne, einer von hinten) freie Sicht auf den Check und er wurde zu recht nicht bestraft. Ich hoffe, dass wir beide Spieler im Pokalendspiel wieder sehen. Das Endergebnis war übrigens 6:12, das letzte Drittel 0:5!
so langsam bin ich ärgerlich. was soll die blöde werbung, die ich nicht entfernen kann um die berichte lesen zu können. toll gemacht.